Das Pferd mit dem Herz aus Sonne und Gold, ist zu den unendlichen Weiden weitergezogen. Ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt Abschiedsworte zu meinem Kämpferherz “Tödi” schreiben soll. Denn diese paar Sätze werden diesem wunderbaren und unglaublichen Pferd nicht gerecht. Es gäbe ganze Bücher über ihn zu schreiben. Ich habe mir immer gewünscht, dass er eines Tages selbst entscheiden kann, wann er diese Erde verlassen möchte und dies möglichst ohne Schmerzen. Er hat sich den schönsten Tag ausgesucht, draussen unter der wärmenden Sonne sein Heu gefressen, sich wie zum Wälzen hingelegt und ist dann friedlich eingeschlafen. Ich bin unendlich dankbar, konnte er die Erde unter diesen Umständen verlassen. Jedoch kam es überraschend. Noch letzten Winter sind wir durch den Tiefschnee galoppiert. Noch vor einem Monat hat er mich bei einem Teamcoaching unterstützt, dabei einer schwangeren Frau sanft den Kopf auf den Bauch gelegt und damit das ganze Team verzaubert. Bei unserer letzten gemeinsamen Joggingrunde hat er sich einen Spass daraus gemacht, besonders kräftig in die Pfütze zu treten und mich damit nass zu spritzen. Er war noch voller Lebensfreude und jederzeit zu einem Spass aufgelegt. Ich bin sehr, sehr dankbar, durfte ich fast 23 Jahre an der Seite dieses wunderbaren Pferdes verbringen. Er war mir jahrelang ein treuer Sportpartner mit grossem Kämpferherz, ein tolles Ausreitpferd und ein super Co-Coach in den pferdegestützten Interventionen. In erster Linie war er aber mein bester Freund und mein Fels in der Brandung. Er hat mich in all den Jahren durch alle Hochs und Tiefs begleitet. Er war der Gutelaunemacher schlechthin und hat mir jeden Tag ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Auch für Celi war er seit 17 Jahren der Fels in der Brandung. Wenn sie wieder einmal die Nerven verloren hat, dann stand er da und ”sagte“: „Mädel, jetzt beruhige dich mal wieder, es kommt alles gut.“ Ich glaube ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass Tödi ein Herzensbrecher war. Selbst nicht-pferdeaffine Menschen sind seinem Charme erlegen und haben dank ihm ihr Herz geöffnet. Es ist schwer in Worte zu fassen, wie schmerzhaft der Verlust meines besten Buddys ist. Liebs Tödi, ich danke dir für die wundervollen gemeinsamen Jahre. Ich werde niemals vergessen, wie es war, deinen Samtkopf in meinen Armen zu halten. Ich werde niemals vergessen, wie du es genossen hast, im Brunnen zu spielen. Ich werde niemals dein fröhliches Quitschen vergessen, wenn du durch eine Pfütze traben konntest. Ich werde niemals vergessen, wie du dich vor Freude wie einen Hund gestreckt hast, wenn das Futter vorbereitet wurde. Ich werde niemals dein fohlenhaftes Wiehern vergessen, wenn du deiner besten Pferdefreundin Celi gerufen hast. Ich werde niemals deine genussvollen Verrenkungen vergessen, wenn ich dich geputzt habe. Ich werde niemals vergessen, wenn du von der Weide mit schwenkendem Kopf und frechem Blick auf mich zugeschlendert bist, um “Hallo” zu sagen. Ohne dich wird nichts mehr so sein, wie es einmal war. Celi und ich werden nun ohne unseren Fels in der Brandung auskommen müssen. Aber wir werden uns wieder sehen. Und dann wirst du wieder deine heissgeliebten Streicheleinheiten erhalten. Machs gut mein Kämpferherz.
I ewiger Liebi Rahel und Celi
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